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Quartierforscher:in. Schüler:innen erkunden Baukultur

Baukultur entdecken macht Spass © Anaïs Verdon

7. Mai 2024
Rebekka Ray | Baukultur persönlich

Quartierforscher:in. Schüler:innen erkunden Baukultur

In Städten sind sie Quartierforscher:innen , andernorts vielleicht eher Dorfforscher:innen – in jedem Fall aber sind es Schüler:innen, die ihre Lebensumgebung erkunden und dabei Themen der Baukultur nachgehen. «Quartierforscher:in», ein Bildungsangebot des Schweizer Heimatschutzes, regt Schüler:innen dazu an, sich mit ihrem Wohnort auseinanderzusetzen, indem sie genauer hinschauen, erkennen, benennen, vergleichen und einordnen.

Wie sich in zahlreichen lokalen und regionalen Initiativen zeigt, ist baukulturelle Bildung vielfältig und reich an unterschiedlichsten thematischen Zugängen und Vorgehensweisen. Bei der Erarbeitung der inhaltlichen Schwerpunkte von «Quartierforscher:in» stehen folgende Aspekte im Vordergrund:

  • Baukulturelle Bildung bildet die Grundlage für Partizipation. Sie stellt ein Instrumentarium bereit, das die Beteiligten befähigt, baukulturelle Phänomene zu verstehen. Nur so können sich alle in den Diskurs einbringen und ihre Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung des gemeinsamen Raums wahrnehmen.
  • Als Wahrnehmungsschulung fördert Baukulturelle Bildung das Bewusstsein für die gebaute Umwelt. Die Beteiligten erkunden baukulturelle Phänomene mit allen Sinnen, erkennen Unterschiede, können ihre Entdeckungen benennen und einordnen.
  • Nachhaltiges Lernen beginnt beim Ich. «Quartierforscher:in» orientiert sich an der Kompetenzentwicklung, wie sie im Lehrplan 21 beschrieben wird: «Ausgangspunkte für das Lernen bilden Vorstellungen, das Vorwissen und bisherige Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler von und über die Welt. Lernen in der Schule wird mit ausserschulischen Erfahrungen verbunden».
Quartierforscher:in. Schüler:innen erkunden Baukultur

Schüler:innen erkunden ihr Quartier © Anaïs Verdon

Der eigene vertraute Lebensraum wird somit zum Forschungsgegenstand der Teilnehmenden, die daraus ihre Erkenntnisse ableiten, den Begriff «Baukultur» mit konkreten Fragestellungen verknüpfen und ihn in Beziehung zu aktuellen Beispielen stellen. Die im «Lehrplan 21» respektive im Westschweizer/Tessiner Pendant «Plan d’études romand» vorgesehene Beschäftigung mit unterschiedlichen Phänomenen von Leben und Zusammenleben wird durch «Quartierforscher:in» um die Perspektive «Baukultur» erweitert. Das Angebot für Schulklasse widmet sich folgenden Fragestellungen:

  • Warum sehen Bauwerke so aus, wie sie aussehen? Welche Oberflächen, Materialien und Farben sind zu erkennen?
  • Wo stehen Bauwerke und welche Funktionen haben sie? Wo gibt es Freiraum für Mensch und Natur?
  • Wie hat es früher ausgesehen? Was hat sich wie und warum verändert?
  • Warum steht ein Bauwerk und wie hält es zusammen? Wie wird gebaut und wer baut?
Quartierforscher:in. Schüler:innen erkunden Baukultur

Die Entdeckungen werden dokumentiert © Anaïs Verdon

Nachdem einzelne Module mit Schulklassen getestet worden sind, werden sie nun justiert und finalisiert. Ausserdem entsteht ein attraktiver Arbeitsfächer zum Umhängen, mit dem sich die Schüler:innen auf Erkundungstour machen werden. Noch in diesem Jahr sollen erste Baukulturvermittler:innen ausgebildet werden und mit Schulklassen und Lehrpersonen arbeiten.

Quartierforscher:in. Schüler:innen erkunden Baukultur
Quartierforscher:in. Schüler:innen erkunden Baukultur

Rebekka Ray

Rebekka Ray leitet beim Schweizer Heimatschutz den Bereich «Baukulturelle Bildung / Heimatschutzzentrum». Die Bildungsarbeit des Schweizer Heimatschutzes umfasst Angebote für Schulklassen in der Villa Patumbah sowie die Entwicklung von Lernmaterialien zu Projekten wie «Wakkerpreis» oder «Schoggitaler».
www.heimatschutz.ch

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